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GRAMMATIK DER STILLE
Ein interdisziplinär-partizipatives Projekt auf der Suche nach dem Wesen der Zeit
Das Projekt GRAMMATIK DER STILLE umkreist menschliche Sinneswahrnehmung auf unterschiedliche Weise. Zunächst wurde der Wahrnehmungsvorgang im Rahmen einer ersten Projektphase (06.-22.11.2023) unter die Lupe genommen, zum künstlerischen Akt ausgestaltet und im Wiener Stadtraum partizipativ-dramaturgisch erprobt. Kern der zweiten Projektphase (26.-28.11.2023) war eine Abschlusspräsentation, in welcher die Zeit und die Stille mit Hören und Sehen in Wechselwirkung gebracht wurden:
GRAMMATIK DER STILLE
und ihre Verabredungen mit dem Wesen der Zeit
und ihre Verabredungen mit dem Wesen der Zeit
Die finale dreitägige Präsentation im Wiener THEATER SPIELRAUM wurde in Form eines Raum-Audiofeatures gestaltet, das man betreten konnte. Mittelpunkt dieser Audiopremière war ein 4x1,5 Meter großes vierteiliges Ton-Bild, ein Tetraptychon, auf welchem das "Wesen der Zeit" dargestellt war und zum Horchen einlud. Die Bildleinwand wurde durch einen speziellen Soundtrack von innen - und mittels des Audiofeatures von außen - beschallt, wodurch ein Stehort-spezifisches Raumhören ermöglicht wurde. An der Medienstation "Best of Bon Voyage" konnten filmische Sequenzen und auditive Berichte aus Phase 1 nachgeschaut bzw. -gehört werden.
Das
Audiofeature war in den vier Ecken des Raums zu hören. In vier "Loops"
konnte es in Endlosschleife abgespielt werden. Eine
künstlerisch-neuartige Analyse des Infinitivs ließ dabei aufhorchen wie
auch der Mut zur Stille. Verhaltensauffällige Temporalitäten
changierten zwischen längster Sekunde und kürzester Ewigkeit. Die Kunst
des Wartens und des Innehaltens wurde gefeiert - durch Horch-Blicke in
alle Narrenkasteln dieser Welt, durch das Erspüren einer Präsenz - und
einer Gegenwart der Stille.
Man verharrt im Moment vor dem Lächeln, lässt die Sinne schweifen und bewartet die Dinge der Welt (ehe man zu ihrer Bewertung übergeht?).
Man verharrt im Moment vor dem Lächeln, lässt die Sinne schweifen und bewartet die Dinge der Welt (ehe man zu ihrer Bewertung übergeht?).
Audioauszüge: Anhören
Autor des Audiofeatures / Bild und Installation / Sprecher: Walter Kreuz
Bild-Klangwerk "Moment der Eigenprägung" / Sprecherin: Evelyn Blumenau
Bon Voyage und ab in die Dinge - Rückblick auf Projektphase 1
Das Projekt startete mit einer empirisch-partizipativen Phase im Stadtraum, die den Titel "Bon Voyage und ab in die Dinge" trägt. An speziellen Orten der Wiener Bezirke Leopoldstadt, Landstraße und Josefstadt verliehen interessierte Personen und Personengruppen dem Akt der menschlichen Sinneserfahrung neue körpersprachliche Formen und traten damit in den Dialog mit Objekten der Stadt und ihrer Natur. Diese "perception slots" oder "Wahrnehmungs-Zeitfenster" wurden dokumentarisch mit unterschiedlichen Medien festgehalten. Die Benennung "Bon Voyage und ab in die Dinge" ist ein Zitat aus dem Buch "Sekundenbruch auf Straße 4" von Walter Kreuz (edition splitter, Wien 2018, ISBN 978-3-9504404-4-7).
Erzeugung von Zeitflächen, Zeitfenstern – und Zeitlupen
Dem Akt der Sinneswahrnehmung seine Zeit geben, das Warten und Zuwarten ertragen, dem Reiz schneller Verfügbarkeiten bewusst mit Umwegen, mit Rundwegen begegnen, den Fragen dieser Welt das stille Umfeld und den ausgebreiteten Zeitbogen zurückgeben, die zu schöpferischer und kritischer Beantwortung mitunter vonnöten sind - dies verlangt förmlich nach einem sinfonischen, nach einem frenetischen Gebrauch der Sinne.
Direktlinks zu den Audiovisionen auf der Plattform vimeo
Links zu einer Auswahl von PR-Materialien zu GRAMMATIK DER STILLE
Plakat Bon Voyage Leopoldstadt (06.11./17.11.2023)
Plakat Bon Voyage Landstraße (07.11./14.11.2023)
Plakat Bon Voyage Josefstadt (08.11./16.11.2023)
Flyer Bon Voyage Leopoldstadt (06.11./17.11.2023)
Flyer Bon Voyage Landstraße (07.11./14.11.2023)
Flyer Bon Voyage Josefstadt (08.11./16.11.2023)
Handout zu allen Wahrnehmungs-Fenstern (06.-08.11.2023)
Plakat Schlusspräsentation (26.-28.22.2023)
Flyer Schlusspräsentation (26.-28.22.2023)
Katalog Wahrnehmungs-Zeitfenster
Weiteres zum Projekt siehe auch FEDER, LUFT & LINSE-Artikel Nr. 30 des gecko art-Magazins. GRAMMATIK DER STILLE, ein Projekt der Initiative DAS SPRECH, wurde vom BMKOES/Kunst und Kultur sowie von den Bezirken Leopoldstadt, Landstraße und Josefstadt unterstützt.
